Ein Nachbau des Z3 von Konrad Zuse. Der Original-Computer ging während des Zweiten Weltkriegs verloren.Z3: Erster funktionstüchtiger Computer der WeltZuse (lebte von 1910-1995) entwickelte zwischen 1935 und 1938 seine mechanische Rechenmaschine Z1, die ihm monotone Statik-Kalkulationen in seinem Job als Bauingenieur abnehmen sollte. Das Nachfolgegerät Z3 arbeitete bereits mit Elektrorelais und war der erste vollautomatische, programmgesteuerte und frei programmierbare Rechner der Welt. Der Z3 dürfte sich damit den Titel des ersten funktionstüchtigen Computers der Welt verdient haben.» Z wie Zuse: Computer-Erfinder aus DeutschlandKonrad Zuse erfand mit den Z3 den Urvater aller Computer.Z3: Ein Rechner mit viel PlatzbedarfDas Gerät war so groß wie eine Wohnzimmerschrankwand, wog mehr als eine Tonne und konnte in drei Sekunden multiplizieren, dividieren und Quadratwurzeln ziehen. Wie moderne Rechner heute verwendete die Z3 bereits das binäre Zahlensystem (Zustand 0 und 1). Die Z3 war außerdem bereits von der Systemarchitektur her auf Ein- und Ausgabegeräte eingerichtet. Damit war Zuse der Entwicklung in den USA deutlich voraus. Beim Universalcomputer ENIAC I, der 1946 von US-Forschern vorgestellt wurde, mussten für jede Programmänderung noch die technischen Komponenten neu verkabelt werden.Alle getesteten Prozessoren im Detail58 CPUsVideoschnitt, Spiele & Co.: Welche CPU rechnet am besten?Der Krieg verhindert den DurchbruchVor 75 Jahren präsentierte der bei den Henschel-Flugzeugwerken angestellte Zuse seinen Rechner nur vor ein paar Wissenschaftlern in seiner Werkstatt in Berlin-Kreuzberg. Das große Echo blieb aber aus: keine Presse, keine Weltsensation es herrschte Krieg, begründete dies Horst Zuse, der älteste Sohn des PC-Visionärs, der sich später des technischen Erbes seines Vaters annahm.Unfassbar: Kein Patent für den Z3Konrad Zuse wurde zwar während des Krieges auch finanziell von der Rüstungsindustrie gefördert, doch spielten die Zuse-Rechner militärisch keine Rolle mehr. Nach dem Kriegsende versuchte Zuse, sich ein Patent für die Erfindung des Computers erteilen zu lassen, doch auch er scheiterte 1967 beim Bundespatentgericht. Während Zuse quasi als Alleinkämpfer in Deutschland agierte, löste der im Vergleich zu den Zuse-Rechnern konzeptionell unterlegene ENIAC I in den USA ein stürmische Entwicklung aus, die letztlich zur Geburt des Silicon Valley in Kalifornien führte, weil das US-Militär Firmen wie Hewlett-Packard mit Großaufträgen versorgte. (Mit Material der dpa.)
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